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Hamburgweit einmaliges Konzept bei Frühgeburten

EfiB - das Konzept

Minimale Reize, maximale Zuwendung

Als Frühchen gilt ein Kind, wenn es vor der 37. Schwangerschaftswoche geboren wird oder bei der Geburt unter 2.500 Gramm wiegt. Extrem früh geborene Babys mit einem Gewicht von unter 1.000 Gramm werden während der ersten Lebensmonate auf der Intensivstation eines Perinatalzentrums versorgt – Dank moderner Technik mit guten Überlebenschancen. Dennoch: kommt ein Kind zu früh auf die Welt, können langfristige gesundheitliche Schäden entstehen.

Unter dem Motto „minimale Reize, maximale Zuwendung“ setzen das Kath. Marienkrankenhaus und das Kinderkrankenhaus Wilhelmstift im gemeinsamen Perinatalzentrum1 auf das sogenannte EFIB®-Konzept (Entwicklungsfördernde Familienzentrierte Individuelle Betreuung für Früh- und Neugeborene). Das Ziel des Teams um Priv. Doz. Dr. med. Holger Maul (Chefarzt Geburtshilfe) und Priv. Doz. Dr. med. Lutz Koch (Chefarzt Neonatologie): Fehlentwicklungen bei Frühgeborenen vermeiden und die Familienbindung fördern.

Zu viele Reize fördern Fehlentwicklungen

Für diesen hamburgweit einmaligen Ansatz spricht: ein wesentlicher Teil der Entwicklung des Gehirns beim Feten findet in einem Gestationsalter von 23 Wochen bis zum Termin statt. Vor allem extrem unreife Frühgeborene werden in dieser Phase zumeist im Inkubator einer Intensivstation behandelt und gepflegt. Die Reize während der stationären Versorgung erhöhen jedoch nachweislich das Risiko einer Fehlentwicklung.

Im Perinatalzentrum1 am zentralen Standort in Hamburg-Hohenfelde ist die Intensivstation für Neugeborene deshalb besonders kind- und familiengerecht gestaltet. Die intensivmedizinische Technik wird hier auf das unbedingt notwendige Minimum reduziert, während die Zuwendung zum Kind und seiner Familie auf das Maximum gesteigert wird.

Optische, akustische oder sonstige Reize werden möglichst vermieden. Stattdessen bekommt das Frühgeborene physiologische und entwicklungsfördernde Reize angeboten. Dazu gehören unter anderem die Mutterstimme oder die sogenannte Kängurupflege. Eltern werden hierbei bewusst in die Pflege ihrer frühgeborenen Kinder integriert. So werden sie von „Besuchern der Intensivstation“ wieder zur wichtigsten Bezugsperson ihres Kindes. Ein weiterer Vorteil: ein geburtshilfliches und neonatologisches Team aus Ärzten, Kinderärzten, Hebammen und Pflegekräften betreut Eltern und Kinder nach einem einheitlichen Konzept von Beginn einer (Risiko-)Schwangerschaft bis zur Entlassung.

Studien zeigen den Erfolg

Das EFIB®-Konzept geht zurück auf die Neuropsychologin Heidelise Als (Children’s Hospital, Boston) und die Arbeit am Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin am Uniklinikum Heidelberg. Studien zeigen, dass Kinder, die nach dieser Pflegemethode versorgt werden, nachweislich weniger lang beatmet werden müssen. Zudem zeigen sie eine schnellere Hirnreifung als konventionell versorgte Frühgeborene. Gleichzeitig fühlen sich auch die Eltern viel früher in der Versorgung ihrer Kinder kompetent, so dass die Kinder im Durchschnitt weniger lang im Krankenhaus bleiben müssen.

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Nicht nur als Verantwortlicher für den Bereich Marketing / PR im Kath. Marienkrankenhaus ist gelungene Gesundheitskommunikation eine echte Herzensangelegenheit für mich.

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